Der PSW Erziehungshilfeverbund Saale unterstützt Halleschen Fachtag zum Thema Kinderschutz
Unter dem Titel „Schwer zu fassen?! Psychische Gewalt in der Familie“ fanden sich am 11. Juni mehr als 200 Vertreteter*innen der Stadt Halle und verschiedenster Akteure, die mit Familien arbeiten zusammen, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Veranstalter war das lokale Netzwerk Kinderschutz der Stadt Halle (Saale).
Aus dem PSW Erziehungshilfeverbund Saale wirkten gleich 3 Teams mit großem Engagement an der Ausgestaltung dieses Fachtages mit: Die Teams der Familien-Tages-Gruppe, Impulse und der Schulsozialarbeit stellten ihre fachliche Expertise dar und gingen mit den Gästen der Veranstaltung in den aktiven Austausch.
Dabei konnten die Familien-Tages-Gruppe und die Schulsozialarbeit auf dem Markt der Möglichkeiten ihre Arbeitsbereiche und Methoden im Kontext psychischer Gewalt in Familien vorstellen.
Das Team Impulse konnte sich inhaltlich zum Thema Aufsuchende Familientherapie in einem Fachforum präsentieren. Hier gab es einen angeregten Austausch mit großem Interesse an der Arbeitsweise, dem Prozessverlauf und den Methoden der Aufsuchenden Familientherapie, z.B. der körperorientierter Aufstellungsarbeit.
Mit rechtspsychologischem Blick auf Erziehungsfähigkeit verdeutlicht Dr. Anne Liedtke die Bedeutung der Beschreibungen von Eltern-Kind-Interaktionen im Handlungsfeld Kinderschutz. Sie stellte kurz einige Methoden der Interaktionsbeobachtung zwischen Eltern und Kindern vor.
Die wissenschaftliche Darstellung von Dr. Jan Keil zum „spezifischen Zusammenhang zwischen Emotionaler Misshandlung und Psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter“ zeigte eindrücklich einen Zusammenhang zwischen erlebter Emotionaler Misshandlung, dem Alter des Kindes und dem Stresshormon Cortisol.
Seine Schlussfolgerungen aus der AMIS-Studie sind die Bedeutung intensiver Arbeit an Eltern-Kind-Beziehungen und dem Schutz der Kinder bereits in jungen Jahren.
Der Fachtag bestätigt uns in unserer Arbeit und zeigt erneut die (heute in politischen Kreisen teilweise in Frage gestellte) Bedeutung der Hilfen zur Erziehung, insbesondere der Arbeit mit dem ganzen Familiensystem. Auch unsere eigenen praktischen Erfahrungen und etablierten Herangehensweisen sahen wir in den wissenschaftlichen Beiträgen bestätigt. Einige Inspirationen nehmen wir mit in unsere Arbeit.
Wir empfanden den Fachtag mit den Vorträgen, den Fachforen, dem Netzwerken und der wunderschönen Location der Leopoldina als sehr gelungen, informativ, anregend und an einigen Stellen auch emotional aufwühlend.
Für die Chance, uns an diesem wichtigen Fachtag zu beteiligen danken wir Frau Anke Both (Koordinatorin des Netzwerk Kinderschutz) herzlich. Es war eine schöne Gelegenheit, unsere Arbeit – nicht nur – dem ASD bildlich vorzustellen.